Natur(a)berichte

Kleine Naturschützer ganz groß

Natur(a)-Projekttage mit der Kindertagesstätte Biberburg Trossin

Eine blühende Wiese für Raupe Nimmersatt
Torgauer Zeitung, 11. Oktober 2017

Fast alle Menschen freuen sich, wenn sie Schmetterlinge fliegen sehen. Die krabbelnden und manchmal gar niccht so auffälligen Raupen sind schon schwerer auszumachen. Dabei sind sie mindestens genauso spannend und brauchen viiiel zu fressen. Denn für die Verwandlung zum Schmetterling müssen sie groß und stark werden. Die Kinder der Kita Biberburg möchten den kleinen Raupen helfen. Vor der Gemeindeverwaltung in Trossin haben sie deshalb Samen verschiedener Blumen und Gräser ausgesät.Ganz gespannt werden sie das Wachsen und Gedeihen ihrer Wiese verfolgen. Welche Schmetterlinge sich wohl hier zu Hause fühlen werden? Auch andere Insekten sind natürlich herzlich willkommen.

Bunte Blumenwiesen sind insbesondere im Siedlungsbereich selten geworden. Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten finden immer weniger Nahrung. Die übliche Art und Weise der Pflege unserer Grünflächen hat europaweit bereits zu einem drastischen Rückgang der Tagfalter geführt. Daher wurde sachsenweit die Aktion Puppenstuben gesucht - Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge ins Leben gerufen. Jeder kann mitmachen und sein ganz persönliches Schmetterlingswunder erleben.

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Die Schlauen Füchse suchten den Biber
Torgauer Zeitung, 9. November 2016

Da der Biber keinen Winterschlaf hält, muss er auch dann etwas zum Fressen haben, wenn es in der Natur nichts Frisches mehr gibt. Biber ernähren sich ausschließlich von pflanzlicher Nahrung. Deshalb legen sie sich einen Wintervorrat an Zweigen an und hinterlassen insbesondere im Herbst besonders viele Spuren.

Das wollten die „Schlauen Füchse“ genau wissen. Gemeinsam mit Renate Klausnitzer, Mitarbeiterin der Gemeinde Trossin und ehrenamtliche Leiterin der Biberfachgruppe Eilenburg-Delitzsch, hatten sie bereits einen Film über die Biber angeschaut. Nun sollte es auf Entdeckungstour gehen. Bestens ausgestattet mit Gummistiefel und Regenmontur machten sich die Kinder auf, den „heimlichen“ Nachtaktivitäten des größten heimischen Nagetiers aufzuspüren und natürlich seine Burg zu finden.

Nicht immer war der Biberbestand so gut wie jetzt. Weil sein Lebensraum zerstört und er wegen seines dichten Fells gejagt und auch gegessen wurde, war der Biber Ende des 19. Jahrhunderts fast ausgestorben. Durch Schutzmaßnahmen konnte er sich wieder ausbreiten. Doch nach wie vor hat der Biber es schwer, seinen Lebensraum ohne Konflikte mit dem Menschen zu gestalten. Dabei entstehen dort, wo der Biber aktiv ist, wieder Lebensräume für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Und so stellen auch die Gewässerstrukturen des FFH-Gebietes „Dommitzscher Grenzbachgebiet“, zu dem auch der Schlossteich und der Trossiner Bach gehören, einen wichtigen Lebensraum für den Biber dar. Sie bilden eine wichtige Verbindung für den Biber zwischen der Elbaue und der Dübener Heide inmitten des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000.

Wie der Biber seinen Lebensraum gestaltet, konnten auch die „Schlauen Füchse“ auf ihrer Entdeckertour mit eigenen Augen sehen. Angestautes Wasser sowie abgenagte Äste und Stämme waren sichere Zeichen für die nahe Behausung des Bibers. Die gut getarnte Biberburg war dann allerdings gar nicht so leicht zu entdecken. Mit Hilfe der Ferngläser konnte man aber auch diese ausfindig machen.

Zu beobachten und zu erfahren gab es auf der Wanderung durch die Natur natürlich noch so allerlei. Die Kinder lernten verschiedene Baumarten kennen, fanden Pilze und entdeckten Höhlen sowohl an Bäumen als auch im Waldboden. Gemeinsam lauschten sie den Vögeln und versuchten laut schnatternde Gänse sowie einen Trupp Kraniche auf einem Feld zu erspähen.

Erschöpft, aber mit vielen Eindrücken kamen die „Schlauen Füchse“ pünktlich zum Mittagessen wieder in der Kita an. Im Frühjahr soll es erneut auf Natur(a)-Exkursion gehen. Mal schauen, was es dann alles zu entdecken gibt.

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