Der Dammmühlenteich, mit 13 ha der größte Teich der Dahlener Heide, bildet den Ausgangspunkt dieser Entdeckertour. Über die S23 (Torgau-Schildau-Falkenhain) oder die S24 (Torgau-Schmannewitz-Dahlen) ist dieser mit dem Auto gut zu erreichen. Parkplätze (Wegpunkte P) sind vorhanden. Wer mit dem ÖPNV anreist, gelangt von Dahlen – an der Zugstrecke Leipzig-Dresden gelegen – mit dem Bus bis nach Frauwalde (Wegpunkt H). Von hier aus läuft man ca. 1 km entlang des Lossabachs, vorbei am Mühlteich bis zum Dammmühlenteich.
Während der südliche Bereich des Dammmühlenteiches von Wochenendgrundstücken, einem Campingplatz und einem Badestrand eingenommen wird, zeichnet sich der nördliche Uferbereich durch eine naturnahe Verlandungsvegetation mit ausgedehnten Schilfröhrichtbeständen aus. Vom Parkplatz an der Butterstraße (Wegpunkt 1) im Norden des Teiches aus folgen wir dem geradeaus in den Wald hineinführenden Wanderweg. Bereits nach wenigen Metern eröffnet sich rechterhand eine erste kleine Waldwiese, welche nochmals den Blick auf den Dammmühlenteich frei gibt. Wir tauchen weiter in den Wald ein, vorbei an Birken, Eichen, Erlen, Lärchen, Kiefern und Buchen. Die Baumarten stehen gemischt oder abschnittsweise auch im Reinbestand. Immer wieder tauchen mächtige Buchen und Eichen auf, die als Lebensraum für Pilze, Moose, Flechten, Insekten, Vögel und andere Bewohner besonders wertvoll sind.
Rechts des Weges fällt das Gelände sanft ab und geht vom Wald in einen großen Nasswiesenbereich über. Hier verläuft der Lossabach in Richtung Dammmühlenteich, den er auf seinem Weg bis zur Mündung in die Lossa durchfließt. Seggen und Binsen prägen die feuchte Bachaue – ein Eldorado besonders für Insekten, Amphibien und Vögel. Vom Hauptweg aus führt ein Weg bis zur Waldkante am Rand der Wiese. Es lohnt sich diesen Abstecher (Wegpunkt 2) zu machen und vom Schutz der Bäume aus zu beobachten und zu lauschen.
Zurück auf dem Hauptweg folgen wir diesem weiter und überqueren dabei immer wieder kleine Rinnsäle und Bäche, die dem Lossabach zufließen. In einer lang gezogenen Rechtskurve schimmert allmählich wieder Offenland durch die Bäume linkerhand des Weges, der uns nun auch über den Lossabach selbst führt. Auf der nahezu ebenerdigen und mit Moos bewachsenen Brücke (Wegpunkt 3) halten wir inne und schauen uns den Bach genauer an. Vielfältige Strukturen im und am Gewässer sorgen für eine reiche Artenvielfalt. Große Bäume befestigen das Ufer, dank ihrer Beschattung ist das Wasser kühl und sauerstoffreich. Eine ausreichende Strömung sorgt für den notwendigen Abtransport hereinfallender Blätter und Zweige. Tagsüber sind vor allem Insekten zu beobachten. Deren Larven bietet das Gewässer einen idealen Lebensraum. Im Verbund mit anderen Bächen sowie den Teichen, Grünland- und Waldbereichen bildet der naturnahe Lossabach einen Lebensraumkomplex, in dem sich der Fischotter besonders wohl fühlt. Dieser beansprucht weite Reviere, in denen er nachts und in der Dämmerung ausgedehnte Streifzüge unternimmt.
Nach der Brücke biegen wir links ab und folgen dem Lossabach bis wir auf den Börlner Weg stoßen, welcher uns wiederum linkerhand in die Ortslage Ochsensaal führt. Hier lädt das Cafè Fröhlich zur Rast und Einkehr ein, ebenso ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende Dorfkirche (Wegpunkt 4) einen Besuch wert.
Vom Mühlteich (Wegpunkt 5) aus folgen wir der Ausschilderung Richtung Markusteich und tauchen wieder in den Wald ein. Nach etwa einem Kilometer kommen wir an zwei Waldwiesen rechts und links des Weges vorbei, die von einem kleinen Bachlauf durchzogen werden. Beide Flächen weisen ein kleinräumiges Mosaik aus Pfeifengraswiese und Borstgrasbeständen auf. Diese Lebensraumtypen sind in Sachsen sehr selten. Die artenreiche Vegetationsstruktur bietet vor allem Insekten einen wertvollen Lebensraum. Ein Beispiel dafür ist der Teufelsabbiss, welcher zahlreichen Schmetterlingsarten als Nektarlieferant und Futterpflanze für die Raupen dient.
An der nächsten Wegekreuzung (Wegpunkt 6) biegen wir rechts ab und laufen auf dem Lutherweg sowie gleichzeitig dem Leipzig-Elbe-Radweg zurück zum Dammmühlenteich bzw. unserem jeweiligen Ausgangspunkt. Dieser Wegabschnitt bietet abwechslungsreiches Naturerleben. Perlenschnurartig reihen sich wertvolle Lebensräume entlang eines Bachlaufs aneinander.
Im Bereich der feuchten Bachaue dominieren Schwarzerlen die Baumschicht. Im Unterstand wachsen Faulbaum und Eberesche. Die Bodenvegetation wird von Farne und Seggen bestimmt. Malerisch fügen sich Markusteich und Krummer Teich in den Waldbestand ein. Beide Gewässer weisen ausgedehnte Verlandungszonen auf. Auf der noch offenen Wasserfläche lassen sich Kleine Seerose, Schwimmendes Laichkraut und Gewöhnliches Pfeilkraut entdecken. In Verbindung mit sonnenexponierten Flachwasserbereichen bietet die Strukturvielfalt Libellen und Amphibien optimale Lebensbedingungen. Jeweils westlich des Markusteichs sowie des Krummen Teichs schließen sich zwei Waldwiesen mit Übergängen zu Feucht- und Nassvegetation an. Gewöhnliche Schafgarbe, Wiesen-Fuchsschwanz, Wiesen-Schaumkraut, Wolliges Honiggras, Scharfer und Kriechender Hahnenfuß, Wiesen-Sauerampfer, Kuckucks-Lichtnelke sowie Gamander-Ehrenpreis sind nur eine kleine Auswahl.
Der Krumme Teich lädt nicht nur zum Natur beobachten ein, hier lassen sich sogar mit etwas Phantasie die Reste einer Wasserburg (Wegpunkt 7) aus dem Mittelalter erahnen. Das so genannte „Alte Schloss“ war Sitz des Gutsvogts und diente dem Schutz gegen räuberische Kriegshorden. Zurück am Dammmühlenteich (Wegpunkt 8) bieten das „Cafè Ochsensaal“ und das „Haus am Dammühlenteich“ Gelegenheit, die Eindrücke dieser reizvollen Entdeckertour Revue passieren zu lassen.