Natura 2000 stellt einen Meilenstein im Naturschutz dar. Erstmals werden nationale Schutzgebiete länderübergreifend vernetzt. Es entstehen europaweite Kommunikationswege für Arten mit zum Teil verschiedenen Revieren und Aufenthaltsorten (Jagdrevier, Brutrevier, Sommer- und Winterlebensraum…). Die Vernetzung der Natura 2000-Gebiete, auch über Ländergrenzen hinweg, sichert Wanderkorridore und den genetischen Austausch. Natura 2000 löst damit das bisherige Defizit der Verinselung auf und macht Schutzbemühungen effektiver. (SMEKUL, 2017)
Die europaweite Bedeutung der Natura 2000-Gebiete strahlt auch auf unsere Region aus und kann dazu beitragen, die Identifikation der Menschen mit ihrer Region und der Natur vor ihrer Haustür zu stärken. Voraussetzung dafür ist jedoch, diese Werte bekannt zu machen sowie Akzeptanz zu schaffen. Denn der Mensch setzt sich bekanntlich für Dinge ein, die er kennt und deren Wert und Schönheit er sich bewusst ist.
Seit dem Start des Projekts in 2013 (zunächst als Kompetenzzentrum Natura 2000, seit 2016 als Netzstelle Natura 2000) konnten - mittels umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit (Homepage, Ausstellungen, Pressearbeit, Vorträge, Info-Stände), Info-Materialien (Rollups, Flyer, Poster, Kalender, Postkarten, Natura-Tagebuch, Malbuch, Memory), Bildungsangeboten und Info-Veranstaltungen, zahlreichen Exkursionen und Aktionstagen sowie der Ausarbeitung von Entdeckertouren, zum selbstständigen Erkunden der Natura-Schutzgebiete - bereits viele Menschen verschiedener Bevölkerungs- und Interessensgruppen mit dem Thema erreicht werden. Die Bedeutung regionaler Besonderheiten und der Stellenwert der Region für den europäischen Naturschutz werden zunehmend positiv wahrgenommen.
Gleichwohl zeigt sich, dass es mit einer einmaligen Information nicht getan ist. Das Thema ist komplex und Fach-Wissen kann schnell zu viel sein für Außenstehende. Fachlich fundierte, aber allgemeinverständliche Erläuterungen zu den Hintergründen von Natura 2000 sowie zu notwenigen Maßnahmen fördern das Verständnis, jedoch bedarf es immer wieder einer Wiederholung und Festigung. Dabei ist es uns wichtig, uns auf die Themen der unterschiedlichen Interessensgruppen einzulassen, die Menschen abzuholen mit dem, was sie bewegt sowie unterschiedlichen Akteuren und ihren berechtigten Interessen Wertschätzung entgegenzubringen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nur miteinander und im gegenseitigen Verständnis verschiedener Nutzer- und Interessensgruppen Landschaftspflege- und Artenschutzmaßnahmen dauerhaft umgesetzt werden können.
Von 2013 bis 2023 wurde das Projekt Netzstelle Natura 2000 im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) 2014-2020, unter Beteiligung der europäischen Union, gefördert. Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
Projektlaufzeit 2013 - 2015
Projektlaufzeit 2016 - 2018
Projektlaufzeit 2018 - 2022
Projektlaufzeit 2022 - 2023
Dies ist die Basis, um weiterhin umfassend in der Bevölkerung über Natura 2000 zu informieren sowie vertiefend und aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen das Thema in der Region zu etablieren.