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55E Laubwälder der Dahlener Heide

FFH-Gebiet 55E Laubwälder der Dahlener Heide

Das 1.012 ha große FFH-Gebiet liegt zwischen Taura, Lausa, Reudnitz, Schöna und Sitzenroda. Verteilt auf eine zentrale und vier kleinere Teilflächen ist das Schutzgebiet in seiner Gesamtheit Teil des etwa viermal so großen Vogelschutzgebietes „Dahlener Heide“.

87% der Gesamtfläche des FFH-Gebietes gehören zum Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Dahlener Heide“ und ca. 16% zum Naturschutzgebiet (NSG) „Reudnitz“.

Ein Verbundsystem von ca. 40 Feucht- und Nasswiesen zieht sich durch die Heidelandschaft. Die Endmoränenlandschaft wird von zahlreichen Bachtälern zerschnitten, deren Wasser die künstlich angelegten Teiche speist. Die dadurch entstandenen ausgeprägten Verlandungsbereiche, mit ihren Röhricht-Gesellschaften, sowie die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind von hohem naturschutzfachlichem Wert. Dazu zählen die Libellenarten Große Moosjungfer und Östliche Moosjungfer und der Südliche Wasserschlauch.

Insgesamt ist das Gebiet jedoch eher bewaldet. Bei einem Deckungsgrad von 93% nehmen Laub- und Nadelwälder ungefähr die gleichen Flächenanteile ein. Bei den Laubwäldern überwiegen die Buchenwälder, die häufig mit Eiche, Birke oder Erle durchmischt sind, während bei den Nadelhölzern die Kiefer dominiert.

Bei den Buchenwaldbeständen handelt es sich um den bedeutendsten Buchenwaldkomplex innerhalb des Naturraumes, mit einem bemerkenswert hohen Anteil an Altbuchenbeständen. Zahlreiche Fledermausarten, wie die Mopsfledermaus und das Große Mausohr, finden hier bedeutende Jagdhabitate und Sommerquartiere.

Besonders hervorzuheben ist das wohl größte Vorkommen des Hirschkäfers im Freistaat Sachsen. Die größten Habitatflächen befinden sich in den Alteichen und Altbuchenbeständen im Paditzgrund, rund um Lausa und Reudnitz sowie südlich von Sitzenroda.

Weitere Informationen: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Besonders schützenswerte Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I der FFH-Richtlinie
3150 Eutrophe Stillgewässer
3160 Dystrophe Stillgewässer
4030 Trockene Heiden
9110 Hainsimsen-Buchenwälder
9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder
91E0* Erlen-, Eschen- und Weichholzauenwälder
6230 Artenreiche Borstgrasrasen
6410 Pfeifengrasrasen
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore

Besonders zu schützende Tierarten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Biber
Fischotter
Mopsfledermaus
Großes Mausohr
Kammmolch
Hirschkäfer
Heldbock
Große Moosjungfer

LRT Hainsimsen-Buchenwald © LPV TO
Baumstubben der Rotbuche - Brutstätte des Hirschkäfers © Nicole Sieck
Hirschkäfer © Andreas Naujoks
Altbuchenbestand am Saubachgraben (Paditzgrund) © Nicole Sieck
Fischotter © Gottfried Kohlhase
Alt- und Totholz - Lebensraum für Fledermäuse und co. © Nicole Sieck
Mopsfledermaus © Marco Roßner
Großes Mausohr © Mario Teumer
LRT Eutrophes Stillgewässer © LPV TO
Große Moosjungfer © Lothar Brümmer
Dahlener Heide © LPV TO